Situation der Daasanach

Traditionelle Lebensweise

IMG_3266Die Daasanach leben in der nur schwer zugänglichen Trockenzone im Norden Kenias und Süden Äthiopiens. Die traditionelle Lebensweise der mobilen Viehzucht ist laut Experten sehr nachhaltig, da das sensible Ökosystem durch den Wechsel der Weideplätze unterstützt wird und Wanderhirten in Zeiten von Dürre und ausbleibenden Regen flexibler mit ihren Weiderouten reagieren können als beispielsweise sesshafte Ackerbauern. Die Ziegen, Schafe, Rinder, Esel und Dromedare liefern den unterschiedlich großen Familienverbänden der Daasanach Milch, Fleisch und Fell und eignen sich als Zug- und Lastentiere auf der permanenten Suche nach geeigneten Weidegründen und Wasserstellen. Ackerbau kommt für die Daasanach im Norden Kenias aufgrund der Bodenbeschaffenheit, der Hitze, ausbleibendem Regen, dem alkalihaltigen Turkana See und zu tiefliegendem Grundwasser bisher nicht in Frage.

 

Herausforderungen

Beobachtungen von lokalen Hilfswerken zu Folge, ist der Viehbestand pro Daasanach-Familie in den letzten Jahren zwar leicht gesunken aber aufgrund des starken Bevölkerungs-wachstums hat sich die Zahl des Kleinviehbestandes in der Region verfünffacht. Es kommt zur Überweidung des ohnehin durch Dürre stark beanspruchten Ökosystems. Hunger und Armut sind das Resultat. Immer wieder verteilen humanitäre Hilfswerke daher Grundnahrungsmittel an die Daasanach, die aus Gründen der schlechten Infrastruktur aber fast ausschließlich die sesshaft lebenden, verarmten Daasanach in den kleinen Ansiedlungen erreicht. Neuere Brunnenbau- und Regenwassergewinnungsprojekten der Regierung, unterschiedlicher Hilfswerke und der angesiedelten Kirchen unterstützen die Wasserversorgung der mobil lebenden Daasanach.

 

 

 

 

Kenianisches Schulsystem

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Trotz der großen Bemühungen der kenianischen Regierung kostenlose Grundschulbildung anzubieten, haben laut kenianischer Regierung 80 Prozent der Kinder, die in den Trockenzonen Nordkenias leben, noch immer keinen Zugang zu grundlegender Bildung. Dies liegt laut Experten zum größten Teil an der nicht passgenauen Verknüpfung von Schulsystemen und der existierenden Lebenslage. Im Fall der Daasanach passen die fixen Schulgebäude fernab der sich ändernden Weiderouten und die mobile Lebensweise der Wanderhirten nicht zusammen. In Illeret und Umgebung gibt es zwei kleine staatliche Grundschulen und eine Handvoll nicht registrierter Vorschulen, die von NGOs getragen werden, aber nur sporadisch besucht werden.